Mein
Name ist Ulrike Mose und ich bin in Wabern- Niedermöllrich aufgewachsen.
Nachdem ich meinen Mann kennengelernt hatte, zog ich 1983 nach Wabern.
Von Kindesbeinen an naturinteressiert, hatte ich meinen ersten Kontakt zu einem freilebenden Weißstorch am 23. Mai
1964 in Harle.
An diesem Tag landete während der Hochzeitsfeier meiner Cousine ein Weißstorch auf dem Dach der Frischvermählten.
Ein Plastik oder Pappstorch als Hochzeitsdekoration hatte sich somit erübrigt.
Die Hochzeitsgesellschaft staunte nicht schlecht.
Was für eine Attraktion für die Gäste und die Harler Bewohner.
Danach
sah ich die ersten in Freiheit lebenden Störche erst wieder, als sie sich im Jahre 1994 in Wabern niederließen.
Lebensraum, Geschichte, Ersterwähnung
Die Liebe zu den Weißstörchen entdeckte ich dann im Jahre 2004, denn in diesem Jahr versuchte neben
einem Storchenpärchen an der Eder, ein weiteres Paar erstmalig auf unserem Schreinereischornstein ein Nest zu bauen. Jedoch war die Öffnung des Schornsteines viel zu groß, um ein Nest bauen zu
können und so flogen sie ein paar Meter weiter zu unserem Nachbar der Firma Blecher und versuchten es dort. Das Pärchen baute auf dem Spänebunker
sein Nest, fing an zu brüten und brachte vier Jungstörche zum Ausfliegen. Trotzdem blieb unser 30 Meter hohe Schornstein der Lieblingsplatz der Storchenfamilie, was drastische Folgen hatte. Zwei
der Jungstörche fielen in unseren Schreinereischornstein. In einer gemeinsamen Rettungsaktion öffneten wir den Schornstein und die beiden Bruchpiloten wurden zwar geschwächt, aber unverletzt
geborgen.
Im März 2005 haben wir dann in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem NABU, dem Förster Dieter Goldmann und einer Dachdeckerfirma ein Nest auf unserem Schornstein angebracht.
Seitdem sind wir nun Besitzer eines Storchenhorstes auf unserem Grundstück und haben dadurch maßgeblich für die Wiederansiedlung des
Weißstorches in unserer Gemeinde Sorge getragen.
All mein Wissen über die Störche, eignete ich mir durch die jahrelange intensive Beobachtung der Vögel an. Natürlich hatte ich in
all dieser Zeit einen besonderen Vorteil, durch den eigenen Storchenhorst, direkt vor unserer Haustür.
Mein Wissen habe ich durch Kontakte zu erfahrenen Biologen und Ornithologen, sowie mit entsprechender Fachliteratur ständig erweitert und bin Mitglied bei
NABU – dem Naturschutzbund Deutschland.
In meiner Freizeit engagiere ich mich, für den Schutz und die Erhaltung unserer heimischen Weißstorchpopulation.
Dabei wird besonders die Besetzung und deren Bruterfolge unseres Storchenhorstes (bis 2020 auch über weitere Horste unseres Ortes) berichtet, sowie aber auch andere interessante Informationen
dokumentiert.
Neben der notwenigen Horstsanierung, kümmern wir uns auch gemeinsam um die Erfassung der Daten und Meldung der jährlichen Brutstatistik.
Wo es uns möglich ist, setzen wir uns für den Erhalt und die Verbesserung der Lebensgrundlagen unserer Weißstörche ein.
In all den Jahren in dem ich mich nun für den Natur- und Storchenschutz einsetze, habe ich viele Erfahrungen machen können, aus
dem niemals langweiligen Leben der Rotstrümpfe.
Mal schöne, mal traurige.
Und so werde ich auch in den kommenden Jahren den Himmel absuchen und auf die Rückkehr der Störche warten, denn mittlerweile sind sie bis zum heutigen Tag zu meinen täglichen Begleitern
geworden.