Große Storchentrupps verlassen die Heimat etwa im letzten Augustdrittel.
Auf der Reise lockt das üppige Nahrungsangebot die durchziehenden Störche an und sie können Kräfte sammeln, bevor sie weiter in Richtung Süden abheben.
Meist handelt es sich um Jungstörche, die in ihr Winterquartier nach Spanien oder Afrika fliegen.
In der Regel bleiben sie zwei bis drei Jahre dort und kehren mit Erreichen der Geschlechtsreife wieder zurück in ihre Brutheimat, wo sie dann selbst eine Familie gründen können.
Ein paar Wochen später treten dann auch die Altstörche die lange Reise in den Süden an.
Fotos: Ulrike Mose
Die Störche ziehen ab August auf zwei Routen in ihre Winterquartiere Richtung Süden.
Ostzieher:
Die östliche Route wählen fast 75 Prozent der deutschen Störche ( dazu gehören z.B. die Störche der Niederlausitz).
Sie fliegen zum Balkan, über den Bosporus, nach Israel, der Türkei, der Halbinsel Sinai, oder entlang des Nils bis nach Südafrika.
Dabei legen sie Strecken von mehr als 10.000 Kilometern zurück und sind auf ihrem erheblich längeren Weg, deutlich mehr Gefahren ausgesetzt, als die
Westzieher.
Westzieher:
Die Westzieher (z.B. die meisten Waberner Störche, sowie die Störche aus Südwestdeutschland) nehmen die westliche Zugroute nach Frankreich, Spanien über Gibraltar und die Sahara, um in Nord- und Westafrika den Winter zu verbringen.
Aber immer mehr Störche haben sich den langen Weg nach Afrika abgewöhnt.
Sie bleiben zum Überwintern in Südspanien, wo sie auch in den Wintermonaten auf Mülldeponien Nahrung finden.http://projekt-storchenzug.com/
Der Bestand der Weißstörche im Westen von Deutschland steigt in den letzten Jahren u.a. wegen ihren besseren Überwinterungsbedingungen.
Wir sind wie Zugvögel, die an einem fremden Ort geboren, doch eine geheimnisvolle Unruhe empfinden, eine Sehnsucht nach der frühlingshaften Heimat, die sie nie gesehen haben.
Ernesto Cardenal, (*1925), nicaraguanischer Theologe, Politiker, Kulturminister und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Quelle: PfalzStorch
Stromschlägen an Stromleitungen führen zu hohen Verlusten unter den ziehenden Jung und Altstörchen.
Die Rückkehr nach Mitteleuropa schafft nur jeder dritte der ziehenden Jungstöche.
www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/forschung/stromtod/mittelspannungsleitungen.html
Immer wieder versuchen die Weißstörche Äste auf Bahnmasten zu verarbeiten, um sie dann als zusätzliche Ausweichhorste zu
nutzen.
Wir beobachten das neue Eigenheim mit gemischten Gefühlen, denn dieser neue Wohnort hat einige gravierende Nachteile.
Mehr als einmal hat uns bei den rasanten Flugmanövern unserer Störche inmitten der Leitungen schon der Atem gestockt.
Als Brutnest würde der Bahnmasten noch eine größere Gefahr für das Brutpaar und die Jungvögel sein.
Sobald die Altstörche durch mitgeführtes Nistmaterial eine Verbindung zwischen einem Kabel und einem geerdeten Masten herstellen, könnten z.B. Erdschlüsse ausgelöst
werden und es besteht die Gefahr eines Funkenüberschlags.
Von Kollisionen betroffen sind vor allem die Jungvögel, wenn sie flügge werden und ihr Nest verlassen.
Nämlich dann, wenn sie noch im Fliegen ungeübt gegen die Leitungen prallen.
Sollte ein Storch zwei Drähte einer elektrischen Oberleitung berühren, kommt es zum Stromschlag und er erleidet schwerste Verbrennungen, die bis zum Tode führen
können.
Problemlösung:
So geschehen auf den Masten an der ICE Strecke Darmstadt-Mannheim.
Entlang ihrer Zugrouten sterben jährlich hunderttausende Zugvögel.
Sie werden abgeschossen, in Fangnetzen gefangen, oder erschlagen. Vor allem in Malta, Libanon, Zypern und Ägypten wird alles geschossen, was vor die Gewehre kommt, z.B. Greifvögel, Störche,
Pirole, Schwalben, Kiebitze…...
Es verschlägt einem die Sprache, wenn man sich die Brutalität und das Ausmaß vor Augen führt, mit der die Vögel
vom Himmel geholt werden.
Der Vogelmord hat einen Stand erreicht, der das Überleben vieler Vogelarten, inzwischen in Frage stellt. Viele der Vogelarten sind vom Aussterben bedroht und stehen in Europa auf der Roten
Liste.