Lebensraum, Geschichte, Ersterwähnung

Für uns Menschen war der Weißstorch schon immer ein besonderer Vogel.

Wer kennt ihn nicht, da er doch einer der bekanntesten und beliebtesten Vögel ist.

Kleine Impression aus einem Schlämmteich der Zuckerfabrik!   Foto: Ulrike Mose
Kleine Impression aus einem Schlämmteich der Zuckerfabrik! Foto: Ulrike Mose

Der Weißstorch ist in Deutschland ein typischer Bewohner des extensiv genutzten Feuchtgrünlandes.
Damit die Störche überleben können, müssen wir ihnen gute Lebensräume zur Verfügung stellen, denn der Bestand richtet sich grundsätzlich nach den verfügbaren Nahrungsquellen.
Wenn also der passende Lebensraum nicht mehr existiert, lässt sich irgendwann auch kein Storch mehr nieder.

Daher ist die Erhaltung der Grünlandnutzung, verbunden mit Feuchtwiesen, Teiche und Tümpel unerlässlich.

Nur dort, wo auch in den Flussniederungen noch regelmäßige Überschwemmungen stattfinden und staunasse Bereiche das ganze Jahr über existieren, findet der Weißstorch genügend Nahrung für sich und seinen Nachwuchs.
Was nützt ihm ein schönes Heim, wenn es in seinem Umfeld nicht genug Futter gibt.
Die langfristige Orientierung muss also darauf gerichtet sein, dass wir die Lebensräume erhalten, verbessern und erweitern und den Tieren das wieder herstellen, was wir ihnen genommen und zerstört haben. Gute Lebensräume verringern die Jungensterblichkeit und erhöhen die Chance, dass uns der Weißstorch erhalten bleibt.

Heute bei der zu oft großflächig genutzten Ackerlandschaft, sowie den Monokulturen, findet der Storch kaum noch genügend Nahrung um sich zu ernähren.
Die derzeitigen Bestrebungen zur Extensivierung der Landwirtschaft dürften diesen herrlichen Vögeln entgegenkommen. Artenschutz bedeutet also auch hier wie überall gleichzeitig Biotopschutz!


Eine abwechslungsreiche Landschaft gibt nicht nur dem Weißstorch, sondern auch Pflanzen- und vielen anderen Tierarten Lebensraum!

 

Auf engstem Raum 11 von 23 Al- und Jungstörche bei der Nahrungssuche. Foto: Ulrike Mose
Auf engstem Raum 11 von 23 Alt- und Jungstörche bei der Nahrungssuche. Foto: Ulrike Mose

Wabern liegt inmitten fruchtbarer Böden und war für Jahrhunderte geprägt durch Überschwemmungen und weit ausgedehnte Flußauen.

Auch heute weist der Ort noch einen hohen Grundwasserstand auf und wird von teils verrohrten, sowie auch offenen Gräben durchzogen.

 

*Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in bescheidenem Umfang in der Talaue der Eder, zwischen Fritzlar und Wabern Kies abgebaut. Die Ausbeutung der zwischen drei und acht Meter mächtigen Kiesschichten ließ im Allgemeinen eine "Mondlandschaft" zurück, in der sich durch die hohen Grundwasserstände in der Aue natürliche Teiche bildeten. Diese zu Anfang „unordentliche“ Landschaft verwandelte sich bald durch natürliche Sukzession in ein wertvolles Auenbiotop. Typische Gewächse der Weichholzaue haben den Ruderalpflanzenbewuchs langsam verdrängt. Verschiedene Weidenarten und noch die Erle geben zusammen mit verschiedenen Pappelarten (darunter die seltene Schwarzpappel) das Bild der Weihholzaue ab. (Quelle:* G.Jung)

Die in der Nähe der Zuckerfabrik liegenden Schlämmteiche, werden von zahlreichen Vogelarten genutzt. Dazu zählen insbesondere die Watvögel ( Limikolen), Flussregenpfeifer, Kiebitze, Krickenten, Reiherenten, Nilgänse, usw und natürlich Weißstörche.

Selbst Kraniche haben sich nicht nur im Jahr 2001 in den Schlämmteichen und auf den Feldern zwischen Wabern und Harle aufgehalten.

Auch die ehemalige Mülldeponie auf der Großenengliser Platte hat seither vielen Vogelarten z.B. Möwen, Raben, Greifvögel und natürlich Störchen eine gute Nahrungsgrundlage geboten.

Doch seitdem der Hausmüll in das Müllheizkraftwerk nach Kassel gebracht wird und die Deponie (seit 2005 Entsorgungszentrum Schwalm – Eder) in Uttershausen zum größten Teil überdacht wurde, ist das Nahrungsangebot dort fast nicht mehr vorhanden.

 

Trotz der Veränderung der Mülldeponie, sind letztlich der Kiesabbau, die Zuckerfabrik mit ihren Schlämmteichen sowie die neu geschaffenen Biotope an der Schwalm und der Eder die Ursachen dafür, dass unsere Umgebung Rast und Brutplatz für so viele unterschiedliche und seltenen Vögel werden konnte.

Störche im Schlämmteich der Zuckerfabrik Wabern.  Foto: Ulrike Mose
Störche im Schlämmteich der Zuckerfabrik Wabern. Foto: Ulrike Mose

...runter vom Gas, tieffliegende Störche!!

Wabern ist umrahmt mit Straßen, auf denen oft viel zu schnell gefahren wird!

 

Wir Autofahrer sollten mehr Rücksicht nehmen,

für das Wohl der Menschen und Tiere.

Plakataktion

Tod durch Autokollision

 

Bei Naturbeobachtungen sollte man zuerst auf
die Belange der Umwelt achten und nicht auf
den eigenen Egoismus.