Das am 13. und 14. April 2009 eingetroffene Weißstorchpaar Felix + Pauline war seit dem 24. April fest am brüten.
Zwischen dem 25. und 29. Mai sollten auf dem Schornsteinnest die ersten Jungen schlüpfen.
Felix war am 6. Mai immer noch mit dem Ausbau seines Nestes beschäftigt.
Wie auch schon im vergangenen Jahr pendelte er immer wieder zwischen unserem Grundstück und dem Lockschuppen auf dem gegenüberliegenden
Gelände der Bahn, um Baumaterial zu besorgen.
Dabei hatte er sich verschätzt.
Er flog zu niedrig und prallte mit voller Wucht vor eine Stromleitung, fiel auf die Bahnschienen und blieb regungslos liegen.
Nach ein paar Minuten erhob er sich wieder, torkelte ein wenig und flog zurück auf den Schornstein.
Dort lag er den Rest des Tages, sowie die darauf folgende Nacht und wir befürchteten schon das Schlimmste.
Doch am nächsten Morgen konnten wir ihn gesund und munter im Nest stehen sehen. Felix hatte die Kollision unbeschadet überstanden.
Am 28. Mai war es dann soweit. Das Storchenpaar Pauline DEW 3X353 und Felix hatte ihren ersten Nachwuchs bekommen.
Ich ging davon aus, dass auf Grund meiner Beobachtung von einer ersten Fütterung an jenem Nachmittag, das erste Küken, oder doch schon das 2. Küken, geschlüpft
war.
Also, am 34. Tag.
Nun begann die spannende Phase der Jungenaufzucht.
Wie viel es schließlich wurden?
- Wir mussten uns überraschen lassen.
Sorge bereitete uns nur das kalte Wetter. Wir hofften wieder auf Temperaturen in zweistellige Zahlen.
Am 08. Juni konnte ich erstmals die Waberner Neubürger erblicken: Zwei
hungrige Schnäbel, ich nannte sie „Max + Moritz“, reckten sich gen Himmel, wohl um ein Lunchpaket einzufordern.
Am 19. Juli konnte man auf einmal einen dritten Jungstorch im Nest auf dem Schornstein sehen.
Dieser stammte aus dem Nest von der Eder ( 2 Jungstörche).
Er verbrachte tatsächlich die Nacht gemeinsam mit den Jungstörchen „Max und Moritz“ auf unserem Schornstein.
20. Juli
2009
Am Abend versuchte der Jungstorch von der Eder erneut eine Nacht im Nest zu verbringen,
was aber von den Altstörchen Pauline + Felix nicht zugelassen wurde.
Er durfte noch eine Mahlzeit mitfressen, musste dann aber das Nest verlassen und verbrachte die Nacht allein auf dem Schreinereidach.
Einen Tag später versuchte er erneut auf das Schornsteinnest zu kommen, wurde aber immer wieder von den Altstörchen „Pauline + Felix“
vertrieben.
Doch kurz vor Einbruch der Dunkelheit hatte er es geschafft.
Er blieb die ganze Nacht bei der Storchenfamilie „Felix +
Co“.
Wir waren gespannt, wie lange die Gastfamilie den kleinen Ederstorch noch duldete.