Auch im Jahr 1936 konnte man noch Störche an Schwalm und Eder beobachten.
An der Schwalm waren zu dieser Zeit noch fünf Nester mit Weißstörchen belegt, ein Nest war unbelegt; an der Eder war ein Nest belegt und ein Nest unbelegt.
In den
folgenden Jahren ging es weiter abwärts, denn bereits vor dem Krieg waren diese Nester schon wieder verwaist.
Von 1991 bis heute konnte man jedes Jahr Weißstörche in Wabern beobachten.
Sie kamen im Frühsommer und blieben nur wenige Tage oder Wochen.
Sie wurden nicht nur auf der ehemaligen Mülldeponie in Uttershausen gesehen, sie hielten sich auch in den Ederauen bei Obermöllrich, oder in den Schwalmauen in Harle auf.
1994 hielten sich dann zwei Weißstörche den ganzen Sommer in der Waberner Senke auf.
Sie hatten ihren Schlafbaum auf der Obermöllricher Seite der Eder, im Naturschutzgebiet Cappeler Puhl.
Dies veranlasste unseren Bürgermeister Günter Jung, Kontakt mit der Vogelschutzwarte aufzunehmen.
1995 kam auf Einladung unseres Bürgermeisters Günter Jung, der damalige Leiter der Vogelschutzwarte und inspizierte zusammen mit der Oberen Naturschutzbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde einen Tag lang die Gegend.
Aufgrund dieser Exkursion wurden dann zwei Horststandorte empfohlen.
1996 wurde ein Kunsthorst auf Anregung der Gemeinde Wabern durch das Land
Hessen, mit der Ausgleichsabgabe des Naturschutzes, an der Eder und ein Horst im Naturschutzgebiet in Zennern aufgestellt. Der Horst in Zennern war aber nach Jahren so baufällig, dass man ihn
wieder abbaute.
Ein dritter Horst wurde zu einem späteren Zeitpunkt an der Schwalm bei Unshausen aufgestellt, dieser wurde bis heute nicht angeflogen und nicht bewohnt.
Nun konnte gehofft werden.
Wann würde sich wohl das erste Storchenpärchen ansiedeln?
2002 war es dann soweit.
In
2002 wurden diese Bemühungen von Erfolg gekrönt, denn im Frühjahr unternahm das erste Storchenpärchen auf dem Horst an der Eder einen Brutversuch.
Vier Junge wurden großgezogen und sind in den Süden gezogen.
2003 hofften alle Storchenfreunde natürlich darauf, dass die Störche wieder den Weg nach Wabern finden
würden.
Und sie fanden den Weg. Das Storchenpärchen ließ sich erneut auf dem Ederhorst nieder und zog vier gesunde Jungvögel auf, welche auch Ende August den langen Weg in den Süden antraten.
Auch
in 2004 hatte ein Storchenpärchen das Nest an der Eder in Besitz genommen. Ein weiteres Paar versuchte es erstmalig auf unserem Schreinereischornstein. Jedoch war die Öffnung des
Schornsteines viel zu groß, um ein Nest bauen zu können und so flogen sie ein paar Meter weiter zur Firma Blecher und versuchten es dort. Das Pärchen baute auf dem Spänebunker sein Nest, fing an zu
brüten und brachte vier Jungstörche zum Ausfliegen. Trotzdem blieb unser 30 Meter hohe Schornstein der Lieblingsplatz der Storchenfamilie, was drastische Folgen hatte. Zwei der Jungstörche fielen in
unseren Schreinereischornstein.
In
einer gemeinsamen Rettungsaktion öffneten wir unseren Schornstein und konnten die beiden Bruchpiloten zwar entkräftet, aber unverletzt bergen.
Nach einigen Tagen Aufenthalt in einer Pflegestation wurde einer wieder in Horstnähe freigelassen. Der zweite schwächere Jungstorch wurde in den Hessenpark nach Arnsbach gebracht,
denn die lange anstrengende Reise in den Süden hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft. Und so verschlossen wir noch im gleichen Monat die Schornsteinöffnung mit einem Gitter, um so weitere
Unfälle zu verhindern.
Im März 2005 haben wir dann in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem NABU, dem Förster Dieter Goldmann und einer Dachdeckerfirma ein Nest auf unserem Schornstein angebracht. und
haben dadurch maßgeblich für die Wiederansiedlung des Weißstorches in unserer Gemeinde Sorge getragen.
Denn schon im April 2006 konnten wir unser erstes Storchenpaar auf unserem Schornsteinnest begrüßen.
Seitdem haben bis heute sechs Storchenpaare unser Schornsteinnest bewohnt.
Mittlerweile haben wir in unserer Gemeinde sieben Storchenhorste, denn im Jahr 2012 kamen zeitgleich noch zwei
weitere Kunstnester dazu: der Horst auf dem Glockenturm
der Kath. Kirche und der Horst der Familie Riedinger .
Ein weiteres letztes Nest kam 2014 in Niedermöllrich dazu.
Die Fortsetzung der weiteren Storchengeschichten finden Sie unter den Seiten: