Storchenzug und Gefahren

Steckbrief des Storches

Teil 4

Große Storchentrupps verlassen die Heimat etwa im letzten Augustdrittel.

Auf  der Reise lockt das üppige Nahrungsangebot die durchziehenden Störche an und sie können Kräfte sammeln, bevor sie weiter in Richtung Süden abheben.

Meist handelt es sich um Jungstörche, die in ihr Winterquartier nach Spanien oder Afrika fliegen.  

In der Regel bleiben sie zwei bis drei Jahre dort und kehren mit Erreichen der Geschlechtsreife wieder zurück in ihre Brutheimat, wo sie dann selbst eine Familie gründen können.

Ein paar Wochen später treten dann auch die Altstörche die lange Reise in den Süden an.

Bilder von durchziehenden und rastenden              Storchentrupps in der Waberner Tiefebene in den       Jahren  2008 - 2019.

Fotos: Ulrike Mose

Bilder von durchziehenden und rastenden              Storchentrupp rund um unser Schornsteinnest im Jahr 2016!!

Weitere Jungstörche sammeln sich, um die Reise in den Süden anzutreten!!

Es gibt Ostzieher und Westzieher!

                    Quelle: NABU
Quelle: NABU

Die Störche ziehen ab August auf zwei Routen in ihre Winterquartiere Richtung Süden.

 

Ostzieher:

Die östliche Route wählen fast 75 Prozent der deutschen Störche ( dazu gehören z.B. die Störche der Niederlausitz).

Sie fliegen zum Balkan, über den Bosporus, nach Israel, der Türkei, der Halbinsel Sinai, oder entlang des Nils bis nach Südafrika.

Dabei legen sie Strecken von mehr als 10.000 Kilometern zurück und sind auf ihrem erheblich längeren Weg, deutlich mehr Gefahren ausgesetzt, als die Westzieher.


Westzieher:

Die Westzieher (z.B. die meisten Waberner Störche, sowie die Störche aus Südwestdeutschland) nehmen die westliche Zugroute nach Frankreich, Spanien über Gibraltar und die Sahara, um in Nord- und Westafrika den Winter zu verbringen.

Aber immer mehr Störche haben sich den langen Weg nach Afrika abgewöhnt.

 

Sie bleiben zum Überwintern in Südspanien, wo sie auch in den Wintermonaten auf Mülldeponien Nahrung finden.http://projekt-storchenzug.com/

Der Bestand der Weißstörche im Westen von Deutschland steigt in den letzten Jahren u.a. wegen ihren besseren Überwinterungsbedingungen.

Wir sind wie Zugvögel, die an einem fremden Ort geboren, doch eine geheimnisvolle Unruhe empfinden, eine Sehnsucht nach der frühlingshaften Heimat, die sie nie gesehen haben.


Ernesto Cardenal, (*1925), nicaraguanischer Theologe, Politiker, Kulturminister und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Quelle: PfalzStorch

Es lauern überall Gefahren für den Storch.

Gefahr: Stromleitungen

 

Stromschlägen an Stromleitungen führen zu hohen Verlusten unter den ziehenden Jung und Altstörchen.

Die Rückkehr nach Mitteleuropa schafft nur jeder dritte der ziehenden Jungstöche.

www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/forschung/stromtod/mittelspannungsleitungen.html

Immer wieder versuchen die Weißstörche Äste auf Bahnmasten zu verarbeiten, um sie dann als zusätzliche Ausweichhorste zu nutzen.

Wir beobachten das neue Eigenheim mit gemischten Gefühlen, denn dieser neue Wohnort hat einige gravierende Nachteile.
Mehr als einmal hat uns bei den rasanten Flugmanövern unserer Störche inmitten der Leitungen schon der Atem gestockt.

 

Als Brutnest würde der Bahnmasten noch eine größere Gefahr für das Brutpaar und die Jungvögel sein.

Sobald die Altstörche durch mitgeführtes Nistmaterial eine Verbindung zwischen einem Kabel und einem geerdeten Masten herstellen, könnten z.B. Erdschlüsse ausgelöst werden und es besteht die Gefahr eines Funkenüberschlags.
Von Kollisionen betroffen sind vor allem die Jungvögel, wenn sie flügge werden und ihr Nest verlassen.

Nämlich dann, wenn sie noch im Fliegen ungeübt gegen die Leitungen prallen.  
Sollte ein Storch zwei Drähte einer elektrischen Oberleitung berühren, kommt es zum Stromschlag und er erleidet schwerste Verbrennungen, die bis zum Tode führen können.

Problemlösung:

  • Kurzfristig muss noch vor Brutbeginn das Nest entfernt werden.
  • Zur langfristigen Sicherung der Masten, könnte die Anbringung von stumpfwinkligen Blechen im Bereich der Storchenhorste sein, um die Vögel so am neuen Nestbau zu hindern. 

So geschehen auf den Masten an der ICE Strecke Darmstadt-Mannheim.

Foto: R. Ruhmann
Foto: R. Ruhmann

Hunderttausende Zugvögel werden Opfer durch Jagd!!

08. März 2019

Entlang ihrer Zugrouten sterben jährlich hunderttausende Zugvögel.
Sie werden abgeschossen, in Fangnetzen gefangen, oder erschlagen. Vor allem in Malta, Libanon, Zypern und Ägypten wird alles geschossen, was vor die Gewehre kommt, z.B. Greifvögel, Störche, Pirole, Schwalben, Kiebitze…... 

 

Es verschlägt einem die Sprache, wenn man sich die Brutalität und das Ausmaß vor Augen führt, mit der die Vögel vom Himmel geholt werden.   
Der Vogelmord hat einen Stand erreicht, der das Überleben vieler Vogelarten, inzwischen in Frage stellt. Viele der Vogelarten sind vom Aussterben bedroht und stehen in Europa auf der Roten Liste. 

Gefahr: Vogeljagd, Autokolissionen, Vergiftungen, .....

In Südwesteuropa fallen sie schießwütigen Menschen zum Opfer.
Bis zu 1,5 Mio. Zugvögel werden pro Jahr z.B nur auf Malta getötet.
 
 
Andere der stolzen Vögel verenden qualvoll an Verletzungen
 
oder Vergiftungen, die sie sich mit pestizidbelasteter Nahrung zugezogen haben.
Außerdem hat der Anbau von Monokulturen und die Intensivierung der Landwirtschaft mittlerweile die Nahrungsgrundlage des Storches stark eingeschränkt.

...runter vom Gas, tieffliegende Störche!!

Wabern ist umrahmt mit Straßen, auf denen oft viel zu schnell gefahren wird!

 

Wir Autofahrer sollten mehr Rücksicht nehmen,

für das Wohl der Menschen und Tiere.

Plakataktion

Tod durch Autokollision

 

Bei Naturbeobachtungen sollte man zuerst auf
die Belange der Umwelt achten und nicht auf
den eigenen Egoismus.